· 

Die Sebastiankapelle – Wahrzeichen Stollhofs

Was der Eiffelturm für Paris, ist die Sebastiankapelle für Stollhof. Sie prägt unser Ortsbild maßgeblich und ist auf fast jeder der früher beliebten Ansichtskarten abgebildet.

 

Die Sebastiankapelle wurde im Jahr 1713 zur Zeit der letzten großen Pestepidemie Österreichs erbaut. Der heilige Sebastian gilt in der katholischen Kirche als „der“ Pestheilige.

 

Im 20. Jh. führte man an der mittlerweile im Besitz der Gemeinde befindlichen Kapelle mehrmals Renovierungsarbeiten durch.  Zunächst in den 1930iger Jahren: Seither war es möglich, auch in Stollhof Messen feiern zu können. Sogar ein Ausbau zur Kirche war nach dem Zweiten Weltkrieg Thema. Ende der 1960iger Jahre erneuerte man den Dachstuhl und das Dach und in den 1990iger Jahren bekam die Kapelle einen neuen Verputz sowie eine Außenbeleuchtung.

 

Die Glocken der Kapelle mussten zu Kriegszeiten wohl immer wieder bei Metallsammlungen abgegeben werden. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges spendete Gustav Gridl, Gutsbesitzer in Stollhof, eine kleine Glocke. Die Inschrift der noch heute im Turm befindlichen Glocke “Gustav Mathilde Ignaz“ – sein eigener Vorname und die Vornamen der seiner Eltern – weist darauf hin. Sie weist jedoch eine Beschädigung auf: Vermutlich aus der Zeit des Endes des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 stammt leider ein Durchschussloch.

 

Im Jahr 1956 weihte P. Pius Glatter in Muthmannsdorf drei Glocken – zwei größere für die Kirche in Muthmannsdorf, die kleinste war für die Sebastiankapelle in Stollhof bestimmt. Sie wurde per Hand in der Früh, zu Mittag und am Abend geläutet. Im Jahr 1970 überstellte man diese in den Turm der neu gebauten Stollhofer Kirche und die kleine Glocke Gustav Gridls blieb wieder alleine im Kapellenturm zurück. Der Glockenstrick fiel in den 1990iger Jahren herunter, sodass diese schon längst nicht mehr geläutet werden kann.

 

Auf Initiative Ing. Hermann Heindls – Gebietsbaureferent der Erzdiözese Wien – werden an der Sebastiankapelle heuer wieder umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt. Auch der Glockenturm wird wieder seine ursprüngliche Funktion zurückerhalten und mit einer neuen Glocke ausgestattet. Der Dorferneuerungsverein hat beschlossen, den Glockenguss zu finanzieren. Da das Gießen einer Glocke ein besonderes Ereignis darstellt, ist ein Ausflug zur Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr geplant. Der Zeitpunkt wird rechtzeitig kommuniziert werden.

 

Neben der Renovierung der Bausubstanz sollen auch der Altar mit seinen besonderen Statuen und das Altarbild, darstellend den heiligen Sebastian, Christus und den heiligen Rochus, restauriert werden. Wie auch schon bei früheren Bauprojekten, wird die Stollhofer Bevölkerung um rege Spendenbeteiligung gebeten, damit das Wahrzeichen Stollhofs bald wieder in neuem Glanz erstrahlen kann.

 

Kommentare: 0